lesen: JUST KIDS

VON PATTI SMITH

Dieses Buch habe ich nahezu verschlungen. Und dann, als es dem Ende zuging, hab ich einfach nicht mehr weitergelesen. Das mach ich öfter, wenn mir ein Buch so gut gefällt, ich will dann nich, dass es endet. 
New York die zweite (New York die erste: Frances Ha). Dieses Buch spielt in New York. (Und ich liebe diese Stadt). Allein deshalb mochte ich dieses Buch.


Der Klappentext:
1967: Es war der Summer of Love, voller Unruhen und Aufstände, als sich in New York zwei "Kids" trafen, die alles auf eine Karte setzten - Patti Smith und Robert Mapplethorpe: Sie wollten Künstler werden. Ihr leidenschaftlicher Drang dazu war der einzige Garant für das Gelingen, und in welchem Fach, mit welchem Material noch lange nicht entschieden. Aber sie schworen, aufeinander aufzupassen: Ein Eid, sich unbeirrt dem Weg der Kunst zu verschreiben, war Hingabe und Initiation zugleich. Die ekstatisch leuchtende und düster tragische Liebesgeschichte zwischen der Sängerin und dem Fotografen ist eine der größten Künstlerbiographien unserer Zeit.
Pattie Smith hat ihr Leben selbst beschrieben. Poetisch und detailgenau entsteht vor dem Leser ein Liebesbrief an die Kunst und das Leben.
                                                                

Patti Smith erzählt von ihrem Leben und ich sitze mit offenem Mund davor. Und scheiße ja, war Patti Smith mit 20 mutig, radikal, kompromisslos! Und ganz beiläufig erzählt sie immer wieder von Jannis & Jimmi, von Warhol & Dali und all den ganz großen ...



Meine liebsten Seiten in diesem Buch sind jene, die vom Leben im Chelsea Hotel erzählen. Vor fünf Jahren stand ich selbst vor dem Chelsea, für mich ein magischer Ort (ich hab eine große Schwäche für solch Orte). Patti Smith beschreibt so gut das Leben und den Geist im Chelsea. Könnte ich Zeitreisen, das Chelsea der 70er wär  wohl meine erste Station. Hier ein Ausschnitt aus dem Buch:

Das Chelsea war wie ein Puppenhaus in der Twilight Zone, mit Hunderten von Zimmern, von denen jedes ein eigenes kleines Universum barg. Ich durchwanderte seine Flure auf der Suche nach seinen Geistern, ob tot oder lebendig. (...) Alle hatten irgendetwas zu bieten, und niemand schien viel Geld zu haben. Selbst die Erfolgreichen hatten, wie es aussah, gerade genug, um wie extravagante Penner leben zu können.
Ich liebte dieses Hotel, seine schäbige Eleganz und die Geschichte, die es so eifersüchtig bewahrte. Es gab Gerüchte, dass Oscar Wildes Koffer immer noch in den Tiefen des oft überfluteten Kellers vor sich hin gammelten. Dylan Thomas, abgetaucht in Poesie und Alkohol, hatte hier seine letzten Stunden verlebt. (...) Bob Dylan hatte Sad-Eyed-Lady of the Lowlands auf unserer Etage geschrieben, und Edie Sedgwick soll auf Speed ihr Zimmer in Brand gesteckt haben, (...)
So viele Menschen hatten in den Zimmern dieses viktoriansichen Puppenhauses geschrieben, gesprochen, sich vor Schmerzen oder Lachen gewunden. (...) So viele unstete Seelen hatten sich hier vermählt, sich hier verewigt und hier kapituliert. (...)



"Ich habe die Fahrt nach Coney Island  immer geliebt. Allein der Gedanke mit der U-Bahn raus ans Meer fahren zu können, war schon toll."
Patti und Robert aßen auf ihren Ausflügen nach Coney Island immer Hot Dogs bei Nathan's. Ich machte nur ein Foto davon...

Was nich so meines war: Hie und da driftet Patti Smith für meinen Geschmack sehr  in die spirituelle/Künstlerschiene ab..., trotzdem eines meiner neuen Lieblingsbücher...

es grüßt, schon das nächste Buch lesend
Alraune


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